Murphy, der Sanfte R.I.P.
Steckbrief Murphy
Hauskatze, geboren etwa 2012, schwarz mit kleinem weissen Fleck auf der Brust, verstorben 18.02.2018
Fundkatze aus dem Tierheim , kleine Rasse, verschmust, verspielt, fährt gern auf dem Schoss im Auto, ausgeglichen, mitteilungsbedürftig, zurückhaltend, mit anderen Katzen gut verträglich, Kletterkünstler der das Ausbrechen und Einbrechen trotz Stromabsicherung beherrschte.
Als er am 18.02.2018 einfach über die Strasse rannte wurde er von einem Auto überrollt. Die Fahrerin konnte nichts dafür. Er ist wohl herumgeschleudert worden, hat es noch bis vor die Haustüre geschafft und starb dann mit zwei lauten Jaulern in meinen Händen. Ich war mit ihm im Tiefflug noch zu unserer Tierärztin, die stellte nur noch seinen Tod fest. Äusserlich unverletzt war er an inneren Verletzungen gestorben.
R.I.P. mein Seelenkater.
R.I.P.
R.I.P. Murphy; geb. ca 2012; gestorben 18.02.2018
Original-Text vom Februar 2018, unser Facebook-Post
Nun liegst du in deinem geliebten Wald begraben.
Du bist so gerne auf meinem Schoß mit mir im Auto gefahren.
Ein Auto war dein Schicksal.
Du hast es noch bis vor die Haustüre geschafft, dann bist du in meinen Händen gestorben, obwohl du äusserlich unversehrt gewesen bist.
Warum bist du auch einfach über die Strasse gerannt?
Du bist sonst auch gemächlich und kommentierend angetrottet gekommen.
Unsere Tierärztin Steffi konnte nur noch deinen Tod durch innere Verletzungen feststellen.
Wir werden dich s e h r vermissen, denn du warst e i n z i g a r t i g.
Auto fahren auf dem Schoß; mit uns zum Schützenfest gehen; im Wald mit uns spazieren gehen; kriegen spielen; alles kommentieren; zärtliche Bisse; und vieles mehr haben dich einzigartig gemacht.
Deine Kumpel konnten sich von dir verabschieden, Joschi hat dich ein letztes Mal geputzt. Wie immer, wenn du von draussen gekommen bist.
Nun werden wir dich ebenso in Erinnerung halten, wie wir es mit Eagle tun.
Wir werden wohl anfangs noch häufig deinen Namen rufen, wenn es Zeit zum Essen ist.
Glück und Leid liegen so nah beisammen.
Vor 9 Tagen haben wir uns so gefreut dass du und alle anderen die beiden Neuzugänge Tobi und Fawny so herzlich aufgenommen habt.
Nun müssen wir uns alle von dir verabschieden.
Run free kleiner Freund.
Beschreibung Murphy
Auf der Suche nach einem Kumpanen für unseren Blacky hatten wir schon das eine oder andere Tierheim besucht, aber irgendwie sprang der Funke nicht über, oder der entsprechende Kater reflektierte nicht auf uns.
Wir hatten auf der Seite vom Tierheim Wittstedt einen kleinen schwarzen Kater mit dem Namen "Gregor" entdeckt und wollten ihn kennenlernen. Er wurde wie folgt beschrieben:
"Gregor ist ein sehr verkuschelter Kater, der seinen neuen Besitzern wahrscheinlich nicht mehr von der Seite weichen würde. Er hat absolut keine Probleme mit Artgenossen. Wer gibt ihm ein liebevolles Zuhause, evtl. mit Freigang, wo Gregor sich richtig wohl fühlen kann?"
Am 13. März 2014 war es dann soweit, wir besuchten das Tierheim Wittstedt mit extrem netten Mitarbeitern, die uns mit Rat und Tat zur Seite standen und uns Zeit ließen uns umzuschauen, alle Fragen vor Ort oder am Telefon geduldig beantworteten. An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Mitarbeiter.
So trafen Waltraut und Murphy ( damals noch Gregor ) aufeinander und irgendwie war es gleich Liebe auf den ersten Blick und Zutrauen aufs erste Beschnuppern.
Da zu dem Zeitpunkt noch eine andere Katze in Hamburg als Favoritin in unseren Köpfen war, sind wir erst mal wieder gefahren: zum Kaffee nach Bremerhaven an die Weser. Alles sacken lassen, wieder beratschlagen – immer mit dem weichen Fell und die süßen Knopfaugen vor dem geistigen Auge. Um 17,15 h ist dann die Entscheidung gefallen, also Zeche bezahlt, >Zack< ins Auto, >Zack< angerufen und man wollte im Tierheim auf uns warten. >Zack<, über die Dörfer geflogen und um 17:50h; >Zack< wieder im Tierheim angekommen. Noch ein kurzes Gespräch und die Schutzgebühr gegen den Kater getauscht. Ex Gregor, der zu dem Zeitpunkt etwa 1 - 1,5 Jahre alt war in die Transportbox ( wir hatten ja vorsorglich alles mit ) gesteckt und ab in das neue Zuhause von Murphy. Dann um 19:45h dort angekommen und es begann ein laaaaanger Abend mit der Vergesellschaftung beider Kater, Blacky und Murphy.
Was sollen wir sagen, beide gewöhnten sich relativ schnell aneinander, es flogen keine Fetzen / Fellbüschel, man respektierte einander auch durch viel Zeit, Ruhe, Unterstützung und Geduld unsererseits. Es war auch nicht weiter schlimm, die Zuneigung der Zweibeins zu teilen und mit denen das Bett. Nein, es war kuschelig. Es vergingen die ersten Wochen, Murphy wurde an Geschirr und Leine gewöhnt, damit erkundeten wir alle und mit Blacky das Revier, streiften durch den angrenzenden Wald;
Blacky zeigte ihm seine Wege, die er täglich kontrollierte. Beide Kater folgten uns später wie Hunde durch den Wald, ohne Leine und aufs Pfeifen reagierend, natürlich auch wieder nach Hause zum Futter.
So allmählich wurde es überall grün, die ersten Blumen zeigten ihre Farben und wir lebten wieder zu viert in aller Eintracht zusammen. Draussen waren Blacky und Murphy ein Supergespann, man spielte Verstecken und Kriegen, tobte Bäume rauf und wieder runter und im Haus begegnete man sich mit grossem Respekt und teilte sich die Kuschel-Liege-Fläche.
Wochen später erstatteten wir beim Tierheim Bericht mit den Worten:
"Ihr habt uns da ja was angedreht.
Während ich hier am PC sitze und euch schreibe, liegt er wie selbstverständlich neben dem Bildschirm auf dem Schreibtisch…….
Eine Vorwarnung, das er eine Sabbelstrippe ist, wäre auch hilfreich gewesen…..
Er erzählt, maunzt, jammert, gurrt aber auch fast immer, selbst wenn er vom Katzenklo kommt;
nur wenn er schläft ist er ruhig.
Nein, im Ernst, wir hätten ihn trotzdem genommen !"
Im Sommer war es wieder soweit, Blacky unternahm allein eine seiner Erkundungstouren und war mal wieder für eine ganze Woche weg. Murphy blieb zurück, völlig irritiert mit hängenden Ohren und traurigen Augen; blieb ebenfalls längere Zeit draussen und suchte wahrscheinlich seinen Kumpel Blacky. Wir suchten dann ständig beide, machten uns permanent Sorgen; dies wiederholte sich in regelmässigen Abständen. Murphy kam abends zum Schlafen immer wieder heim. Blacky nicht, obwohl es keine Anzeichen dafür gab, „das sich beide nicht mehr aufs Fell gucken können“.
An diversen Abenden und Nächten philosophierten und diskutierten wir stark rauchend mit dem Verzehr des einen oder anderen Whiskys über diesen Umstand -Wie damit umgehen-; -Was daraus machen-;-Was ist das Beste- ……… Vorsichtig wurden mal wieder die hinterlegten Webseiten der hiesigen Katzenhäuser durchforstet u. a. auch die vom Tierheim in Wittstedt, die einen ganz kleinen grauen Kater (Kartäusermix) hatten, den Waltraut so niedlich fand, das der fast unser neuer Bewohner geworden wäre.
Leider gab es zu diesem Zeitpunkt einen ganz fiesen Virus in dem Heim, an dem schon mehrere Katzenbabys verstorben waren. Die Mitarbeiter gingen mit dieser Tatsache sehr offen und ehrlich um, so dass wir letztlich schweren Herzens auf Anraten unserer Tierärztin zum Schutz unserer vorhandenen Fellbewohner Abstand von ihm nahmen.
So nahm die Katzen-Patchworkfamilie ihren Lauf. Und zwar im nächsten Kapitel mit dem Namen Whity.