Blacky, der Freigänger
Steckbrief Blacky
Hauskatze, geboren etwa 2010, schwarz, uns zugelaufen 2011, ausgeprägter Einzelgänger, Freigänger, stoisch, anderen Katzen gegenüber zurückhaltend, Freundschaft mit Murphy,
Blacky heute:
geboren 2010 ?
Er ist der einzige Komplett-Freigänger, ist im Sommer manchmal tagelang spurlos verschwunden; hat sich zumindest in der kalten Jahreszeit mit den anderen Fellis arrangiert, auch wenn er sie mit Ausnahme von Murphy nicht unbedingt als beste Kumpels sieht.
Er kommt zu den Fresszeiten rein, im Sommer will er sofort danach wieder raus.
Im Winter geht er in sein Häuschen unterm Carport schlafen, tagsüber ist er viel drinnen. und schläft auf dem Herd oder auf der Waschmaschine.
Fühlt sich im Garten nach einiger Zeit eingesperrt, wird unruhig und knurrig.
Er ist ein Einzelgänger der sich aber mit den anderen in einem Raum aufhalten kann.
Ist ein Alphatier, wie Joschi, hat aber Respekt / Angst vor ihm.
Er liebt es auf den Schultern zu sitzen und auf Schränken, Fensterbänken von Dachfenstern zu dösen.
Mittlerweile lässt er die Nähe der anderen zu.
Beschreibung Blacky
Es war spätnachmittags am 28.02.2011. Walli rief mich aufgeregt nach draussen unter unser Carport.
Dort stand ein ca. 6 bis 9 monatiger kleiner schwarzer Kerl der sich auch durch besprühen aus der Sprühflasche nicht vertreiben liess.
Er war sehr zutraulich und schien hungrig zu sein; woher er kam, hat er uns nicht verraten......
Also liessen wir ihn draussen sitzen, wer weiss schon, woher er kommt, ob er krank ist, oder sonstwas hat.
Als ich nach einer halben Stunde draussen war um eine zu rauchen, kam er unter dem Auto hervor und sprang mir direkt auf den Schoss und wollte Streicheleinheiten.
Also rief ich Waltraut raus und wir beschlossen ihm im Hauswirtschaftsraum etwas zu fressen zu geben.
Er frass und wir beobachteten ihn dabei; anschliessend stellte er sich vor die Küchentür und bat lautstark maunzend um Einlass.
Wir liessen uns erweichen und er beschnupperte alles. Es roch nach katzenfreundlichen Menschen und nach Eagle, unserem Hauskater, der ja von unseren Nachbarn zu uns gezogen war.
Sie waren beide sehr angespannt und gereizt, aber nach kurzer Zeit wurden die beiden ziemlich dicke Freunde.
Ich hatte Plakate erstellt, ausgedruckt und im ganzen Dorf verteilt, ob jemand seinen kleinen Kater vermisst.
Es meldeten sich zwei Personen, denen aber unser mittlerweile Blacky getaufte Kater nicht gehörte.
Nach einer Woche war immer noch keine Reaktion auf unsere Plakate, auch bei Tasso war nichts an Verlustmeldunden die zu unserem "ich möchte hierbleiben" Kater passten.
Gechipt und tätowiert war er auch nicht. Das stellte unsere Tierärztin fest, die ihm auch eine gute Gesundheit attestierte.
Also nahmen wir die Plakate ab und freuten uns das sich niemand gemeldet hatte, denn wir hatten diesen verschmusten kleinen Kerl in diesen paar Tagen komplett ins Herz geschlossen.
Somit wurde er geimpft, gechipt, bei Tasso angemeldet und blieb bei uns.
Bis er im Mai 2011 plötzlich von seinen Streifzügen nicht mehr wiederkam !
Wir haben nach 3 Tagen die ganze Maschinerie anlaufen lassen: Suchmeldung bei Tasso, Plakate gemacht und die von Tasso erhaltenen ausgehangen, Nachbarn befragt.
Keiner hatte unseren Blacky gesehen. Dann, eines Nachmittags nach acht Tagen kam ein Anruf wegen einer schwarzen Katze.
Es war eine Frau am Telefon, deren Mann hatte die Plakate gesehen und ihr die Telefonnummer gegeben. Sie hatten seit 2 Tagen eine fremde, schwarze Katze im Garten, die sich aber nicht anfassen liess.
Ich bin dorthin gefahren und als sie mich in den Garten führte, habe ich unseren Blacky sofort erkannt; er mich auch. Das zeigte er mir durch sein maunzen und strich mir um die Beine.
Völlig ausgehungert hatte er das Trockenfutter der dortigen Hauskatzen draussen zu fressen bekommen und war erstmal dageblieben.
Er war tatsächlich etwa 8 Kilometer von seinem Zuhause entfernt ! Ich nahm ihn in die Transportbox und fuhr mit ihm nach Hause. Abends waren wir dann bei unserer Tierärztin, die uns beruhigte das er keine Verletzungen hatte.
Er war nur völlig ausgemergelt, ausgehungert, sein Fell war stumpf, strubblig und er sass voller Zecken.
Nach zwei Wochen und ganz viel Schlaf war er wieder völlig fit. Er unternahm wieder seine Streifzüge, kam aber immer wieder.
Bis zum August 2012; da war er wieder weg, wir mit Plakaten usw. alles an Suchmöglichkeiten hochgefahren.
Nach etwa 9 Tagen lag er dann plötzlich wieder neben unserer Auffahrt und schlief. Abgemagert und strubblig, aber unverletzt.
Wieder zu unserer Tierärztin, die auch diesmal keine Verletzungen feststellte.
Dieses Spielchen treibt er mittlerweile fast jedes Jahr mit uns; ist für einige Tage vom Erdboden verschwunden bis er dann irgendwann wieder vor der Tür steht........
Weiss wohl nur er, was ihn dann antreibt so richtig rumzustromern........
Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt, nein, gewöhnen können wir uns daran nicht ! Wir versuchen nur etwas ruhiger damit umzugehen.
Als dann im Dezember 2012 unser Eagle eingeschläfert werden musste war Blacky der alleinige Herrscher im Haus und genoss es.
Damit blieb Blacky, der uns im Februar 2011 im Alter von etwa 6 bis 9 Monaten zugelaufen war, lange Zeit allein; es schien, als ob wir ihm reichten. Denn er wurde von uns dreien entsprechend verhudelt und versorgt. Das Haus, unser Garten, umgeben von Wald war sein alleiniges Revier und so lebten wir alle vier in aller Eintracht hier zusammen. Konnten ohne Probleme Motorrad-Tagestouren machen, es war ja immer jemand da !
Dann kam das Frühjahr 2014 und unser Sohn hatte sich entschieden, sein Leben alleine zu meistern – auf eigenen Füssen zu stehen – und zog in die Welt ( Nachbarort ) in seine eigene Wohnung. Entsprechend oft waren wir alle aus dem Haus und unser Blacky saß entsprechend häufig allein „mit hängenden Ohren und traurigem Blick“ im oder vor dem Haus und begrüsste uns entsprechend vorwurfsvoll.
Es kam der März und eigentlich damit auch der Frühling, - Blacky war da oder nicht -; so wie wir auch, - wir waren da oder nicht -. Damit begann die Zeit der Entscheidung: Wir waren zeitweise berufsmäßig viel eingespannt, und Blacky……….
Ja Blacky schien ebenfalls nicht mehr glücklich zu sein und somit reifte immer mehr die Idee ihm einen neuen Kumpel zu beschaffen. Zu zweit ist das Leben besser zu meistern, in Gesellschaft, mit gemeinsamen Streifzügen in der Umgebung……
Das Für und Wider, das Pro und Contra wurde von uns viele Tage durchdacht, philosophiert und diskutiert. Es wurden heftig diverse Internetseiten durchforstet, viele Tierheime und Tierschutzvereine als Favoriten im PC hinterlegt; Öffnungszeiten notiert und derzeitige Katzenbewohner bestaunt und verglichen. Mitte März war es dann soweit, wir besuchten das Tierheim Wittstedt. Und so geht die Geschichte im Kapitel "Murphy" weiter.