Benji, leb wohl
Steckbrief Benji
Schneebengale, geboren 04.07.2015, snow-white spottet, dunkler Schwanz, sehr anhänglich, sprungkräftig, klettert, spielt im Wasser, sehr schnell, animiert die anderen zum spielen. Liebt rennen und toben. Ist leider ausgezogen.
Beschreibung Benji
Durch unseren Bengal-Mix Plüschi beschäftigte Waltraut sich intensiver mit der Rasse. Sie sind im Vergleich zu "normalen" Hauskatzen anders; sie spielen im Wasser, sind wahre Kletterkünstler, extrem sprungkräftig und sehr verschmust.
Anfang September 2015 fand Waltraut einen Wurf reinrassiger Bengalen in den Kleinanzeigen gar nicht soweit von uns entfernt. Es waren drei Jungs und ein Mädchen. Sie telefonierte mit der Züchterin und machte einen Termin aus;
ich hatte ihr zwar gesagt, sie sei jetzt völlig durchgedreht, fuhr aber mit ihr hin.
Wir hatten schon Bilder von den kleinen Kitten erhalten, Mann waren die süss. Na ja, und eben reinrassige Bengalen. Als wir die Kleinen dann bei unserem Besuch antrafen waren das recht zurückhaltende kleine Wesen. Wir entschieden nicht sofort, die Züchterin reservierte uns aber den einen von den Kleinen, der auf uns reflektierte. Zwei Tage später war dann die Entscheidung gefallen, wir würden einen reinrassigen Bengalen ins Haus holen der Altersmässig eben zu Plüschi passte. Die Züchterin hatte keine Einwände, da sie sich die neuen Besitzer ihrer Kleinen immer sehr genau anschaut. Am 2. Oktober war dann der Tag an dem wir unseren neuen und letzten Mitbewohner, diesmal mit Kauf-Schutzvertrag und internationalem Impfpass ins Haus holten. Da war was los ! Als wir Zuhause nach einer Weile die Transportbox im Flur öffneten, schaute neugierig ein kleiner Bengale in der Farbe snow white spottet heraus und die anderen gingen vorsichtshalber erstmal auf Abstand. Klar, sie hatten an der Box geschnuppert, reingelugt und festgestellt das dort jemand drin ist. Aber was dann passierte war uns bislang noch nicht untergekommen. Neugierig verliess der kleine, von uns Benji getaufte Bengale die Transportbox; lief freudig erregt auf die anderen zu ( er wuchs mit Geschwistern und anderen Katzen auf ) und die nahmen Reissaus ! Als ob diese Halbe-, nein, Viertelportion denen was anhaben könnte. Er machte Grimassen in Form von Katzenbuckel, angelegten Ohren und lief seitwärts; das war eine Show die die anderen total beeindruckte. Wir hatten beschlossen an dem Tag, an dem er einzieht den vorhandenen Kratzbaum umzustellen und einen neuen aufzubauen. Das wurde vielfach als gute Methode bei einem Neuzugang in diversen Katzenforen beschrieben. Also machte ich mich abends daran, das Teil auszupacken und zusammenzuschrauben. Was soll ich sagen, nachdem wir den bisherigen Kratzbaum an eine Wand gestellt hatten an der bisher ein Schrank stand, waren die Jungs tatsächlich irritiert aber auch neugierig was hier passiert. Als ich den neuen, wieder deckenhohen Kratzbaum montierte waren alle so neugierig das sie vergessen haben, sich anzugiften. Jeder musste mal auf die schon montierten Plattformen springen, schauen wofür die Röhren sind und mir das Werkzeug stehlen. Als der Kratzbaum gegen 21 Uhr fertig war, turnten sie alle darauf herum. Solch eine problemlose Eingewöhnung hatten wir noch nie; natürlich war Blacky wieder draussen und wurde am nächsten Morgen erst auf den kleinen Benji beim gemeinsamen Füttern aufmerksam. Benji suchte vom ersten Abend an unsere Nähe; bereits am zweiten Abend legte er sich bei uns mit auf die Decke. Plüschi war zu Anfang sehr zurückhaltend, hat sich aber schnell mit Benji angefreundet und sie toben zusammen das man sich selbst in Sicherheit bringen muss. Auch Joschi, der eigentlich viel mit Plüschi gerauft hat, spielt mit Plüschi. Selbst Whity, der sich eher zum ruhigeren von allen entwickelt hat, spielt mit dem Kleinen; und natürlich Murphy. Seit dem 15. Oktober darf Benji mit den anderen in den abgesicherten Garten. Das war vielleicht aufregend für ihn! Draussen war er noch nie, der war nach 1 Stunde so erschöpft, das wir ihn mit den anderen reinholten und sie alle Siesta machten. Mittlerweile hatten wir tageweise einen kleinen Pool im Flur stehen in dem der kleine Bengale liebend gern im Wasser nach den Bällen fischt. Er hat einen Charakter, der alle anderen mitreisst; selbst Blacky lässt sich von ihm beschnuppern. Er suchte viel unsere Nähe und liebte es auf dem Schoss zu dösen.
Er nahm sich später den Neuankömmlingen Smoky, Dusty in herziger Form an. Spielte, tobte, kuschelte mit ihnen.
Bei Lucky war er schon wesensverändert. Denn:
Im Februar 2017 hatte Benji gelernt über den eigentlich sicheren Katzenzaun zu klettern und wurde zum Freigänger. Er war jetzt häufig mit Murphy und Blacky unterwegs. Wir machten gemeinsame Spaziergänge mit den dreien bei uns am angrenzenden Wald. Das war der Anfang von der Wesensveränderung von Benji. Er war jetzt nur noch draussen, kam zu den Mahlzeiten und zum schlafen rein. Wenn die anderen ihm begegneten, knurrte und haute er. Es waren nervenaufreibende Situationen. Wir haben alle probiert, Untersuchung bei unserer Tierärztin, Rescue-Tropfen, Felisept, Calm Trockenfutter. Es war nichts mehr zu machen. Er wurde den anderen gegenüber immer aggressiver. So haben wir nach Wochen des Probierens schweren Herzens den Entschluss gefasst, ihm ein neues Zuhause zu suchen.
Meine Frau hatte dann Kontakt zu einer Familie aus der Pfalz, die einen gleichaltrigen Bengalen hatten und dafür einen Kumpel suchten. Nach vielen Telefonaten und Videos haben wir uns dann im Mai 2017 in der Nähe von Kassel getroffen und weinend unseren Benji abgegeben.
Dort ist er anfangs aufgeblüht; er hatte seinen geliebten Freigang und fühlte sich wohl. Wurde aber nie so richtig mit dem Erstkater warm, aber das war ihm egal. Er hatte die anderen beiden Bengalen die im Haus lebten ja als Kumpel.
Im Oktober 2019 ist es dort eskaliert. Benji wurde vom Erstkater heftigst angegriffen, man wollte sie trennen und die neue Halterin wurde auf übelste verletzt dabei. So kam es, dass er wieder umziehen musste. Er wohnt jetzt als Einzelkater in Bayern, hat Freigang und fühlt sich sichtlich wohl. Die letzten Bilder sind aus seinem neuen Zuhause, gleich vom zweiten Tag.
Leb wohl Benji.